
Die Entdeckung
Lena war schon immer fasziniert
von Kunst und Handwerk. Sie liebte es, auf Märkten zu stöbern und sich von den
kreativen Werken der Künstler inspirieren zu lassen. Sie hatte auch selbst ein
Talent für Malerei und Zeichnung, aber sie traute sich nicht, ihre Bilder
jemandem zu zeigen. Sie dachte, sie seien nicht gut genug.
Eines Tages las sie in der
Zeitung von einem besonderen Markt, der in der Stadthalle Offenbach stattfinden
sollte. Es war das Offenbacher Sammelsurium, ein Kunst- und Handwerksmarkt mit
dem besonderen Anspruch. Über 160 Künstler aus ganz Deutschland und den
Nachbarländern würden dort ihre kreativen Werke präsentieren, die man zum
Staunen, Anfassen und Kaufen einladen würden. Lena war sofort neugierig und
beschloss, sich den Markt anzusehen.
Sie fuhr mit dem Zug nach
Offenbach und folgte den Schildern zur Stadthalle. Schon von außen sah sie die
bunten Fahnen und Plakate, die auf das Sammelsurium hinwiesen. Sie kaufte sich
eine Eintrittskarte und betrat die Halle. Sie war überwältigt von dem Anblick.
Überall gab es etwas zu entdecken: tragbar extravagante Mode, handgemachter
Schmuck, Unikat-Brillen, Spielzeuge für Kinder jeden Alters, Dekoratives und
Exklusives zum Wohnen, Tragen, Spielen und Genießen. Die Halle war voller
Menschen, die sich an den Ständen umsahen, mit den Künstlern plauderten oder
etwas kauften.
Lena schlenderte von Stand zu
Stand und bewunderte die Vielfalt und Qualität der Werke. Sie sah
Keramikfiguren, die wie echte Tiere aussahen, Glasobjekte, die in allen Farben
schimmerten, Metallskulpturen, die aus Recyclingmaterialien bestanden,
Papierarbeiten, die filigran gefaltet oder geschnitten waren, Seidenmalereien,
die leuchtende Muster zeigten. Sie war fasziniert von den Techniken und
Materialien, die die Künstler benutzten. Sie konnte den Künstlern über die
Schulter schauen und mehr über ihre Arbeit erfahren. Sie spürte die
Leidenschaft und Freude, die sie in ihre Werke steckten.
Sie kam an einem Stand vorbei, an
dem eine Frau Miniaturmalereien auf Silber anbot. Die Bilder waren so klein,
dass man sie kaum mit bloßem Auge erkennen konnte. Lena nahm eine Lupe zur Hand
und betrachtete eines der Bilder genauer. Es zeigte eine Landschaft mit einem
See und einem Berg im Hintergrund. Die Farben waren zart und harmonisch, die
Details erstaunlich. Lena war begeistert von dem Können der Malerin.
„Das ist wunderschön“,
sagte sie zu der Frau.
„Danke“, sagte die Frau
lächelnd. „Das freut mich sehr.“
„Wie machen Sie das?“,
fragte Lena.
„Das ist eine alte
Technik“, erklärte die Frau. „Ich verwende feine Pinsel aus
Tierhaaren und Farben aus natürlichen Pigmenten. Ich male auf Silberplättchen,
die ich vorher poliere und grundiere. Das Silber reflektiert das Licht und gibt
den Bildern einen besonderen Glanz.“
„Das ist
beeindruckend“, sagte Lena.
„Möchten Sie es mal
ausprobieren?“, fragte die Frau.
Lena zögerte. Sie hatte noch nie
so etwas gemacht.
„Keine Angst“, sagte
die Frau ermutigend. „Es ist gar nicht so schwer. Ich zeige Ihnen gerne,
wie es geht.“
Lena nickte zögernd. Die Frau gab
ihr einen kleinen Pinsel und ein Silberplättchen.
„Sie können malen, was Sie
wollen“, sagte sie. „Vielleicht etwas, das Sie hier auf dem Markt
gesehen haben.“
Lena überlegte kurz. Sie dachte
an die vielen schönen Dinge, die sie auf dem Sammelsurium entdeckt hatte. Sie
entschied sich für eine Keramikfigur, die ihr besonders gefallen hatte. Es war
ein kleiner Drache, der auf einem Stein saß und Feuer spuckte. Lena fand ihn
niedlich und originell.
Sie tauchte den Pinsel in die
Farbe und begann vorsichtig zu malen. Sie versuchte, die Form und die Farben
des Drachens nachzuahmen. Sie merkte, wie konzentriert sie war. Sie vergaß
alles um sich herum. Sie spürte nur noch den Pinsel in ihrer Hand und das
Silberplättchen vor ihren Augen.
Nach einer Weile war sie fertig.
Sie hob das Plättchen hoch und betrachtete ihr Werk. Sie war überrascht von dem
Ergebnis. Der Drache sah fast lebendig aus. Er hatte einen freundlichen Blick
und ein verschmitztes Lächeln. Die Farben waren leuchtend und harmonisch. Das
Silber gab dem Bild einen besonderen Glanz.
Lena war stolz auf sich. Sie
hatte noch nie so etwas Schönes gemalt.
„Das ist wunderbar“,
sagte die Frau bewundernd. „Sie haben ein großes Talent.“
„Danke“, sagte Lena
verlegen.
„Darf ich Ihnen etwas
sagen?“, fragte die Frau.
„Ja, bitte“, sagte
Lena.
„Sie sollten Ihre Kunst
nicht verstecken“, sagte die Frau. „Sie sollten sie der Welt zeigen.
Sie haben etwas zu sagen. Sie haben etwas zu geben.“
Lena war gerührt von den Worten
der Frau. Sie fühlte sich verstanden und ermutigt.
„Danke“, sagte sie
wieder.
„Bitte“, sagte die
Frau. „Das ist Ihr Bild. Sie können es behalten.“
„Nein, das kann ich nicht
annehmen“, sagte Lena.
„Doch, das können Sie“,
sagte die Frau. „Es ist ein Geschenk von mir an Sie. Ein Geschenk von
Künstlerin zu Künstlerin.“
Lena nahm das Bild dankbar an.
Sie umarmte die Frau und bedankte sich noch einmal.
„Dankeschön“, sagte
sie.
„Gern geschehen“, sagte
die Frau.
Lena verabschiedete sich von der
Frau und ging weiter durch den Markt. Sie hielt das Bild fest in ihrer Hand.
Sie fühlte sich glücklich und inspiriert. Sie hatte eine Entdeckung gemacht.
Eine Entdeckung über sich selbst.
„`
Solche oder zumindest ähnliche Geschichten
kann man beim Sammelsurium wirklich live miterleben.
Denn hier hat man die wundervolle
Gelegenheit die KunsthandwerkerInnen / DesignerInnen / KünstlerInnen usw.
persönlich kennen zu lernen, um mal ganz in Ruhe mit ihnen ein wenig zu
plaudern.
Und das es wirklich eine ganz
erlesene Auswahl von Qualität ist, dafür hat die Familie Merbach schon seit
vielen Jahren mit unglaublich feinem Spürsinn für Genialität und
Einzigartigkeit gesorgt.



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